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05.05.2015: Erster Chemieeinsatz seit 12/2013

  

Chemieeinsatz während der Frühtracht?

Frühtracht und Chemieeinsatz, wie passt das zusammen und wozu? Die erste Vermutung wird wahrscheinlich in Richtung Bekämpfung der Varroamilbe gehen. Bei Völkern, die zur Honiggewinnung dienen sollen, kommt ein Chemieeinsatz während der Tracht natürlich nicht in Frage. Aber nun mal der Reihe nach.

 

Wie bereits am 08.03.2015 geschrieben, haben einige Völker aus teilweise nachvollziehbaren Gründen den Winter nicht überstanden. Bei einer Schnellkontrolle durch Fluglochbeobachtungen oder Anheben der Zargendeckel war ich mit der Auwinterungstärke im März zufrieden.

 

Die Mehrheit meiner Völker hat sich seit Anfang März trotz unterkühltem Frühlingswetter gut entwickelt. Allerdings habe ich Anfang Mai auch vier Völker, die seit März keine Entwicklung oder sogar eine Schrumpfung hingelegt haben.

 

Was soll ich mit den Problemvölkern machen?

Früher hätte ich die Völker wahrscheinlich aufgelöst. Dies kommt für mich aus drei Gründen mittlerweile nicht mehr in Frage:

  1. Seit ich in einem AFB-Sperrbezirk imkere, möchte ich Waben- und/oder Bienenaustausch vermeiden.
  2. Im letzten Jahr hatte ich die Varroabekämpfung vorgezogen und den Selektionsdruck auf die Völker erhöht.
  3. In der Natur käme kein Imker zur Hilfe, um Problemvölker aufzupäppeln.

Sinnvoll erscheint mir unter diesen Gesichtspunkten nur, die Problemvölker abzutöten. Nach über 30 Jahren habe ich nun erstmals Schwefelstreifen eingesetzt und drei Völker abgetötet. Es fiel nicht leicht, aber ich habe mich überwunden. Alle vorhandene verdeckelte Brut habe ich geöffnet und auf Faulbrut- und Varroamilbenbefall kontrolliert. Faulbrut konnte ich glücklicherweise nicht feststellen und der Varroabefall war erstaunlicherweise gering.

 

Beim vierten Volk war ich etwas inkonsequent und habe es am Leben gelassen. Wie im März war immerhin noch eine Zarge mit Bienen besetzt.

 

Warum war bei den Problemvölkern keine positive Entwicklung feststellbar?

Ein Volk hatte verkotete Waben und litt offenbar an Nosema. Ein Volk hatte keine Brut, war zwar ruhig, aber die Königin musste einen Schaden haben. Das dritte Volk fiel mir im Herbst durch einen auserordentlich starken Flugbetrieb auf. Vielleicht kam es nicht in die Gänge, weil es mit Viren zu kämpfen hatte. Beim vierten Volk habe ich bis jetzt keine Vermutung, warum es über eine bienenbesetzte Zarge nicht hinausgekommen ist.

 

 

  
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