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 Varroa : effektive und bienenfreundliche Varroabekämpfung
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4. Varroabekämpfung ohne Chemie

  

Biotechnische Varroabekämpfung wird bevorzugt

Seit Jahrzehnten setze ich hauptsächlich biotechnische Bekämpfungsverfahren gegen die Varroamilbe ein. Mittlerweile bin auch davon abgekommen, bei allen Völkern im Winter eine Restentmilbung mit chemischen Bekämpfungsmitteln durchzuführen.

Bienenvölker, die eine Winterbehandlung benötigen, werden an der Produktion von Drohnen gehindert und im Frühjahr umgeweiselt. Von 21 Völkern erhielt bei mir Ende Dezember 2012 gerade mal ein Volk noch eine Oxalsäurebehandlung.

 

Überwinterungsverluste kaum ein Thema

Ich kann nur vermuten, weshalb bei mir in den vergangenen 29 Jahren Völkerverluste weitgehend ausgeblieben sind.

Auswinterungsverluste hatte ich lediglich bei Versuchen, wie beispielsweise bei der Ermittlung der Mindestvolksstärke zur Überwinterung, bei einmaliger Brutentnahme ohne Kombination mit Fangwabe oder anderen nachvollziehbaren Einzelfällen.

 

Mögliche Gründe für ausgebliebene Überwinterungsverluste

  1. Der nächste Bienenstand befindet sich erst in ca. 1 km Entfernung im Nachbarort. Dies dürfte das Reinvasionsrisiko mit Varroamilben verringern.
  2. Ich sorge dafür, dass meine Völker nach Trachtende genügend Vorräte haben bzw. frühzeitig ihr Winterfutter erhalten. Ich verbinde dies mit der Hoffnung, dass die Völker bei gefüllter Vorratskammer weniger zu Räuberei (Milbenaustausch) getrieben werden.
  3. Nach Trachtende werden die Fluglöcher stark eingeengt (Lehre aus Spätsommererfahrung 2011).
  4. Um Verflug bzw. Milbenaustausch weitgehend einzuschränken, werden die Völker bevorzugt unregelmäßig verteilt mit unterschiedlicher Fluglochausrichtung und nicht in monotonen Reihen aufgestellt.
  5. Intensiv landwirtschaftlich genutzte Flächen befinden sich ca. 400 m entfernt und sind im Flugradius ausdehnungsmäßig von untergeordneter Bedeutung. Völkerschäden durch Pflanzenschutzmittel sind bis jetzt glücklicherweise noch kein Thema gewesen.
  6. Meine biotechnischen Bekämpfungsverfahren führten zu einer effektiveren und für die Völker schonenderen Milbenreduzierung.
  7. Ich führe eine Befallskontrolle über die Bodeneinlagen der Magazine durch. Völker, die im Winter einen überdurchschnittlich hohen natürlichen Milbenabfall aufweisen, bekommen im Frühjahr eine neue Königin.

 

Ausblick

In Zukunft möchte ich meine Betriebsweise weiter optimieren. Je besser die Bienen mit der Varroamilbe zurechtkommen, um so stärker werde ich die biotechnischen Bekämpfungsmaßnahmen vereinfachen bzw. reduzieren und den Selektionsdruck erhöhen.

Praktisch nebenbei möchte ich die Selektion auf Varroatoleranz erledigen. Gebremst wird dieses Vorhaben durch Varroabehandlungen ohne Befallskontrolle im Begattungsradius meiner Königinnen. Jedoch spätestens, wenn sich auf breiter Front die Erkenntnis durchgesetzt hat, dass chemische Behandlungen nach dem Giesskannenprinzip in einer Sackgasse enden müssen, wird sich die varroatolerante Biene beschleunigt auch in Deutschland durchsetzen.

 

Fragen und Antworten

Im Zusammenhang mit dem Halbzargen-Fangwaben-Verfahren geäußerte Fragen beantworte ich hier.

 

  
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